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Assenovgrad

Die Stadt (58 677 Einwohner, 180 m über dem Meeresspiegel) liegt im westlichen Teil der Oberen Thrakischen Tiefebene, am Fluss Tschepelare, am Fuße der Rhodopen. Sie ist 18 km südöstlich von Plovdiv, 84 km nördlich von Smoljan, 81 km nordwestlich von Kardshalii und 96 km westlich von Haskovo entfernt. Das zweitgrößte Wirtschaftszentrum im Bezirk Plovdiv und mit der Herstellung von Mavrudweinen berühmt. Ein populäres Zentrum des Tourismus, das durch sein kultur-historisches Erbe bekannt ist.

Geschichte

Die günstige geographische Lage der Stadt, die gute Verbindung zwischen Gebirge und Ebene, das weiche Klima, der fruchtbare Boden und der bequemste Pass durch die Rhodopen haben die Besiedlung der Region seit Jahrhunderten bestimmt. Das beweisen die entdeckten Spuren von einer thrakischen und später von einer mittelalterlichen Siedlung. In der Umgebung der Stadt wurden mehr als 100 thrakische Siedlungshügel mit interessanten Funden entdeckt. Im Mittelalter spielte die Stadt eine große Rolle als ein gut befestigter Ort, bei dem oft Schlachten geführt wurden.

Unter dem Namen Stanimachos wurde die Stadt erstmalig in der Klosterordnung des Batschkovo-Klosters um 1083 erwähnt. Die Ortschaft entwickelt sich am linken Flussufer, wo sich auch die Festung befand. Bis Mitte des 19. Jh. existierte am rechten Ufer des Flusses eine andere Ortschaft, die unter dem Namen Ambelino bekannt wurde, um die sich viele Bulgaren aus den nahen Dörfern ansiedelten. Der Name Stanimachos kommt vom griechischen Wort Stenimachos („tesnobranstwo“), also Verteidigung an einer schmalen Stelle. Im 11.–13. Jh. hieß die Stadt Stanimako, Estanimak, Skribenzion. Am beständigsten blieb aber der Name Stanimaka, mit dem die Stadt bis zum Jahre 1934 bekannt wurde, als sie nach dem Namen von Ivan Assen II. – Assenovgrad genannt wird.

Im Jahre 1231 erweiterte und befestigte Ivan Assen II. die starke Festung, die zu jener Zeit den Namen Petritsch (oder Vassilikis) trug und verewigte das mit einer Inschrift auf einem Felsen. Die Festung, die noch im 11. Jh. existierte, ragte über einem schwer zugänglichen Felsen, der schräg zum Tschepelarska-Fluss herunterführte. In den folgenden Jahren wechselte die Stadt ihre Zugehörigkeit zu Bulgarien und Byzanz. Während des türkischen Jochs wurde die Stadt mehrmals von den Kardshalii ausgeraubt und angezündet.

Bis zur Befreiung beschäftigte sich die Bevölkerung mit Weinanbau, Seidenraupenzucht und Schafzucht und man praktizierte solche Handwerke wie Tuchweberei, Seidenweberei, Böttcherhandwerk, Ölgewinnung aus Nüssen und Sesam, Müllerhandwerk u.a. Durch Stanimaka gingen viele Karawanen, die mit dem Gebiet am Ägäischen Meer handelten. Der Ruhm von Assenovgrad als sakrales Zentrum, der sich im Altertum bildete und heute noch existiert, erklärt das Vorhandensein von vielen Kultusgebäuden in der Stadt und ihrer Umgebung – 5 Klöster, 12 Kirchen, über 50 Kapellen.

Sehenswürdigkeiten

Das Historische Museum mit den Abteilungen Archäologie, Ethnographie und Geschichte Bulgariens im 15.–19. Jh. Erhaltengebliebene Häuser aus der Wiedergeburtszeit. Die Gemäldegalerie. Die Ausstellung „Weinanbau und Weinproduktion in Assenovgrad“ und die Ethnogrphische Ausstellung „Repräsentative städtische Wohnkultur vom Ende des 19. bis zum Anfang des 20. Jh.“– in einem zu diesem Ziel umgebauten originalen Haus aus der Wiedergeburtszeit untergebracht („Stanimaka- Straße“).

Das paläontologische Museum (Filiale des Nationalen Naturwissenschaftlichen Museums, Sofia) mit der größten wissenschaftlichen Sammlung in Bulgarien (mehr als 20 000 Exponate). Unter den unikalen Exponaten beeindrucken das 4–5 m große Skelett des altertümlichen Dinoteriums (eines gigantischen Rüsseltiers, einem Elefanten ähnlich) eine der Wissenschaft unbekannte Art von Bären, Reste von Pferden mit drei Fingern, die Funde von Hadshidimovo, die aus der Zeit vor 8 Mill. Jahren stammen u.a. die mittelalterliche Kirche „Sv. Joan Predtetscha“ (12.–14. Jh.), als „Sv. Jan“ bekannt, ist auf einem Felsen errichtet.

Die zweistufigen Blindnischen, die die Fassade schmücken, sind für die mittelalterliche bulgarische Architektur charakteristisch. Die Kirche „Sv. Georgi (Ambelinski)“ (1848) ist eine der repräsentativsten Kirchen aus der Wiedergeburtszeit. Die Kirche „Sv. Georgi (Metoschki)“ (18. Jh.) wurde auf den Resten einer Kirche aus dem 12. Jh. erbaut. Die Wandmalereien in der Kirche sind von Joan von Voden, die nördliche Außenwand wurde von Sachari Sograf gestaltet. Er hat auch die Wandmalereien in der kleinen Kapelle „Sv. Joan Predtetscha“ geschaffen, die neben der von ihm gestalteten „Gottesmutter-Kirche (Ribnata)“ (1836) steht.

Die „Gottesmutter-Kirche (Dalbokata)“ (1765) wurde auf den Grundmauern einer älteren, von den Türken zerstörten Kirche erbaut. Die Kirche „Sv. Dimitar“ (1866) wurde zur Zeit der grausamen Auseinandersetzungen mit den Phanarioten (Anhänger von „Megali“ (der großen) Idee für das Gräzisieren der anderen Christen, unterstützt von der höheren griechischen Geistlichkeit in den 40-er Jahren des 19. Jh. und scharfen Gegnern der Bulgaren, die um eine unabhängige Kirche und um die nationale Wiedergeburt kämpften) gebaut. Schon seit der Eröffnung der Kirche wurde der Gottesdienst nur auf Bulgarisch gehalten.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

– Assenova-Festung 47 – 2,5 km südlich der Stadt. Die mittelalterliche Festung liegt auf einem hohen Felsen am linken Ufer des Tschepelarska Flusses (über der Straße nach Smoljan ). Sie ist dazu gebaut, die Straße von Plovdiv nach Thrazien am Ägäischen Meer zu bewachen. Im Jahre 1189 ziehen die Kreuzritter von Friedrich Barbarossa, die diese Ortschaften erobert haben, vorbei und beschreiben die starke und berühmte Festung, die hier stand. 1203 wurde sie von den Franken erobert, die sich darin gut verschanzten. Die Festung war schwer zugänglich und zuverlässig und das beweist die Tatsache, dass am Anfang des 13. Jh. 15 lateinische Ritter und eine kleine Truppe eine 13 monatige Belagerung überlebt hatten. Ein Jahr nach der Schlacht in Klokotniza (1230) befestigte und erweiterte Zar Ivan Assen II. die Festung und fixierte das in einer Inschrift im Felsen, auf dem die Festung stand.

Im Jahre 1883 wurde die Inschrift auf Befehl des damaligen Bürgermeisters, der eine griechische Staatsangehörigkeit hatte, vernichtet. Dank eines glücklichen Umstands, gelang es dem französischen Wissenschaftler Paul Lükas schon im Jahre 1706 die Inschrift abzuschreiben und so wurde sie für die Nachkommen bewahrt. Später von neuem in den Felsen gemeißelt, lautet die Inschrift: „Im Jahre 6739 (1231) Indikt IV. Assen vom Gott ernannter Zar der Bulgaren und den Griechen, sowohl auch anderen Ländern ernannte Aleksija (Sewasta) zum Stadtthalter und baute diese Festung“. Im Laufe der Jahre ist sie bald byzantinisch bald bulgarisch. Unter Zar Ivan Alexander ist die Festung wieder in den Grenzen des Bulgarischen Staates und bleibt dort bis zu seinem Tode. Danach wurde sie von den türkischen Eindringlingen im Jahre 1363 erobert und allmählich zerstört.

Die Reste der Festung mit dem Turm und den beiden Wasserbehältern sind gründlich erforscht und konserviert. Die Kirche „Sv. Bogorodiza Petritschka“, die als Assenov-Kirche (12.Jh.) bekannt ist , ist eine zweistöckige einschiffige Kirche mit einer Kuppel und Anzeichen eines Keramikschmucks. Sie wurde direkt auf die Felsen, die als Boden dienten, gebaut. Die eigentliche Kirche ist im zweiten Stock und besteht aus einem kleinen Vorraum, einem länglichen Zentralteil und einem Altar. Über dem Vorraum wurde ein viereckiger Turm aufgebaut, über dem zentralen Teil- ein Tonnengewölbe auf zwölf Stützen und eine Kuppel. 1934 und 1985 wurde die Kirche restauriert, die Wandmalereien konnten 1991 fertiggestellt werden. Im gleichen Jahr fanden auch wieder Gottesdienste statt.

– Das Batschkovo-Kloster „Sv. Uspenie Bogoroditschno“ 47– liegt 11 km südlich von Assenovgrad (an der Straße nach Smoljan), im Talkessel des Tschaja- Flusses. Es ist das zweitgrößte und eines der ältesten Klöster in Bulgarien. Es ist im Jahre 1083 von Grigorij Bakuriani aus Georgien gegründet, dessen Wille war, dass das Kloster niemals von Bzyantinern verwaltet wird. Schon bei der Gründung des Klosters wurde es von den beiden Stiftern – den Brüdern Grigorij und Abasij Bakuriani reichlich beschenkt, aber die eigentliche Blütezeit des Klosters war bei Zar Ivan Assen II. und besonders bei Zar Ivan Alexander, der ein großzügiger Mäzen war und das Kloster bedeutend erweiterte.

Man vermutet, dass der letzte bulgarische Patriarch nach der Niederlage und der Eroberung von Tarnovgrad bei der osmanischen Invasion hierher verbannt wurde. Unter seiner Leitung entsteht hier die berühmte Batschkovo-Literatur-Bildungsschule. Laut Angaben der Reisenden vom Anfang des 18.Jh. werden unter dem wunderbaren Bücherreichtum des Klosters 103 wertvolle altertümliche Handschriften und 253 Bücher vom alten Druck aufbewahrt, die sorgfältig und wachsam von 100 Mönchen geschützt werden. Gegen das 15.–16.Jh. erlitt das Kloster Schaden durch die Türken. Erhalten geblieben war nur die Beinhaus- Kirche (1083), die unweit des Klosters steht. Heute noch ragt sie einsam über dem Felsenhang. Die untere Etage besteht aus einer Kapelle und einer Grabstätte. Die Kirche ist im zweiten Stock. Durch ihren Bauplan, ihre Architekturgestaltung und ihren altertümlichen Bau gehört sie zu den kostbarsten bulgarischen Architekturdenkmälern. Ihre Wandmalerei vom Ende des 11. Jh. ist einmalig. Unter den prächtigsten Ikonen hier ist die Gestaltung von der „Gottesmutter mit den Erzengeln“, in der Nische über der Eingangstür. Unter den Wandmalereien von einer späteren Zeit (14. Jh.) zeichnet sich das Bildnis vom Zaren Ivan Alexander deutlich ab.

Im Jahre 1601 beginnt das Erneuern des Klosters. Man hat große Wohngebäudeflügel mit offenen Veranden aus Holz gebaut, im Jahre 1604 eine neue Kirche „Uspenie Bogoroditschno“- eine geräumige und eindrucksvolle Kirche mit einer Kreuzkuppel und drei Apsiden – eine bemerkenswerte Errungenschaft der Kirchenarchitektur jener Zeit. Der malerische Schmuck vom Jahre 1643 zählt zu den Spitzen der bulgarischen Monumentalmalerei. (In der Kirche gibt es auch Wandmalereien vom Jahre 1850). 1618 wurde ein kleines Kloster und 1622 – die übrigen Wohngebäude, Wirtschaftsgebäude und der Vorratskeller gebaut. Interessant für die Besucher sind die große kuppelartige Klosterküche, sowie auch der Klosterspeisesaal, mit reichen Wandmalereien, die Geist und Stil der künstlerischen Tradition von Aton zeigen. Eindrucksvoll ist die künstlerische Darstellung der Sieben Weltkonzile- eine Seltenheit in der bulgarischen Kirchenmalerei. Aus einer späteren Zeit ist das bemerkenswerte Panoramabild auf der nördlichen Wand des Speisesaals zum Hof hin– „Das Hinaustragen der wunderbaren Ikone“. Diese größte Wandmalereikomposition in Bulgarien wurde im Jahre 1864 geschaffen.

Im Jahre 1830 wurde die Kirche „Sv. Nikola“ errichtet und daneben wurden neue Wohngebäudeflügel aufgebaut. Das Verdienst für die einmaligen Wandmalereien (1838–1840) gehört Sacharij Sograf, dem berühmtesten Maler aus der Wiedergeburtszeit. In der oberen linken Ecke der Wände wurde ein Bildnis entdeckt, auf das der Maler sein (erstes) Selbstporträt gemalt hat. Im Jahre 1840 malte er noch ein Bildnis unter der alten Kirche „Sv. Archangeli“. Unter den bemerkenswerten Werken im Kloster ist die Heilige Ikone „Sv. Bogorodiza“, die aus Georgien gebracht wurde. Durch ihre „wundertätige“ Kraft berühmt, zeichnet sich die Ikone durch feine Reliefmotive aus, wunderschöne Flechtelemente auf dem Gewand der Gottesmutter und durch den silbernen Beschlag vom Jahre 1310. Zum Kloster hat man ein Museum eingerichtet.

– Unweit des Klosters befindet sich der 7 m hohe Batschkovo- Wasserfall am Kluvija – Fluss.

– Das Kloster „Sv. Sv. Kirik und Julita“ (Kloster Gornovoden) liegt 3,5 km westlich von Assenovgrad. Wahrscheinlich im Mittelalter gegründet, wurde es von den Türken niedergebrannt und zerstört und nach 1835 in seinem heutigen Aussehen wiederhergestellt. Die Kirche „Sv. Paraskeva“ und die restlichen Gebäude wurden an einer heilenden Quelle errichtet. Aus einer erhalten gebliebenen Gedenkinschrift vom Jahre 1696 (auf Bulgarisch) wird es klar, dass das Kloster trotz des verstärkten griechischen Einflusses zu dieser Zeit ein geistiges Zentrum für die bulgarische Bevölkerung war. Die Klosterkirche wurde vom Meister Alexi Atanassov mit Malerei geschmückt (1847–1850). Sechs von den Ikonen sind Werke von Sacharij Sograf. Der Ikonostas und die Kirchenmöbel beeindrucken mit der schönen und feinen Holzschnitzerei.

Im Jahre 1979 stellt der Heilige Synod den Klosterkomplex dem Verband der Architekten zur Verfügung, wobei die Kirche weiter funktionieren darf. Heute gibt es im Komplex ein Atelier, einen Ausstellungssaal, ein Hotel, ein Restaurant, dort werden Treffen, Ausstellungen und internationale Veranstaltungen organisiert. Bei der Weltbiennale INTERARCH –83 erhalten die Autoren des Projekts für die Wiederherstellung des Klosters Ljubomir und Christo Schinkovi den Spezialpreis des Amerikanischen Architekturinstituts für die beste Anpassung von alten Gebäuden an die zeitgenössischen Bedingungen.

– Arapovski Kloster „Sv. Nedelja“ – liegt 6 km nordöstlich von der Stadt, unweit vom Dorf Slatowrach, an der Straße nach Parvomaj. Das Kloster, das mitten im freien Feld steht, wurde 1856 an einem alten heiligen Brunnen gegründet. Es ist von Meistern aus dem Rhodopen- Dorf Jugovo unter der Leitung von Meister Stoju (Stojan Usunov) gebaut worden. Er ist wahrscheinlich der Baumeister der 1870 über dem Ajasmo gebauten Kapelle, deren Architektur einmalig für Bulgarien ist. Die Kapelle hat Wandmalereien, die das Leben von Sv. Nedelja und manche evangelische Szenen widerspiegeln. Die Kirche wurde 1859 und die Wandmalereien (1864) sind von Alexi Atanassov und Georgi Dantschov –Sografina, der (laut Fachleute) hier zum ersten Mal in der bulgarischen Monumentalmalerei das Leben und das Schaffen von Sv.Sv. Kiril und Methodij dargestellt hat. Sich durch Originalität und Lebenskraft kennzeichnend, sind diese Bildnisse der slawischen Aufklärer (in einem Zyklus von zehn nacheinander folgenden Themen dargestellt) die einzigen auf ihrer Art in der bulgarischen Malerei.

Unter den Wohngebäuden ist der dreistöckige Turm (im südlichen Teil des Klosterhofes) interessant, den das Volk mit dem Namen des legendären Haiducken Angel Woiwoda verbindet. Er lebte am Anfang des 19. Jh. und wanderte in der Umgebung mit einer Truppe von 40 Helden, die die hiesige Bevölkerung vor den Grausamkeiten der Türken verteidigten. Die ersten zwei Etagen des Turmes dienten als Schießscharten und die dritte Etage- die Wohnetage- hat hervorstehende Erker und 4 Zimmer.

– Das Biosphärenreservat „Tschervenata Stena“ – 9 km von Assenovgrad entfernt, östlich vom Dorf Batschkovo. Es wurde im Jahre 1962 zum Reservat erklärt, später erweitert und zum Biosphärenreservat erklärt in die Liste der Biosphärenreservate von UNESCO eingetragen. Es charakterisiert sich durch Wälder von schwarzer Kiefer und Tanne, hier und da mit weißer Kiefer gemischt, Majdrjan, Wasserweißbuche u.a. Laubbäume wie die für dieses Gebiet typischen Rhodopensasanka, Rhodopenlein, Siliwrjak. Charakteristische Tierarten sind die griechische langbeinige Kröte, die Schildkröte, die weißstirnige Elster, der Fuchs u.a. Die Umgebung zeichnet sich durch eine außerordentlich schöne und mannigfaltige Natur aus.

– Das Heilbad Naretschenski bani – 24 km südwestlich von Assenovgrad entfernt, am Tschepelare- Fluss. Das Mineralwasser (mit Temperatur 20,5–31,2oC) benutzt man zur Heilung von Krankheiten des Stoffwechsels, des Nervensystems, Herzkrankheiten u.a. Die Mineralquelle Solenoto iswortsche hat die größte Radioaktivität in Bulgarien- bis 1300 Emana. Im Kurort sind Heilbäder, Hotels und Sanatorien errichtet, es gibt auch bequeme Privatquartiere.

– Das Kultzentrum aus dem Neolytikum – 13 km südöstlich von Assenovgrad entfernt, unweit des Dorfes Dolnoslav (in der Gegend Lopkite). Eines der interessantesten prähistorischen Objekte in der Umgebung von Assenovgrad. Das ist das erste und bisher einzige ähnliche Objekt, das bis jetzt in Bulgarien entdeckt und untersucht worden ist, das zur Befriedigung der religiösen und geistigen Bedürfnisse der prähistorischen Bevölkerung auf dem Territorium des heutigen Südbulgariens und Nordgriechenlands gedient hat.

– Der Megakomlex Belintasch (thrakischer Tempel in den Felsen)– ca. 30 km südöstlich von Assenovgrad entfernt, in der Nähe des Dorfes Mostovo. An diesem unheimlichen und anziehenden Ort über dem Gesteinsmassiv sieht man ganz klar doppelte Treppen, trapezförmige Felsennischen, die wie Stufen aussehen, die aber nach nirgendwohin führen, eine kleine und eine große Zisterne, parallele Rinnen – breit und 10–15 cm nach innen gewölbt, sowie Hunderte Becken, die von den Thrakologen kleine Opfermulden genannt werden. Es gibt verschiedene Hypothesen über ihren Ursprung und Zweck. Die Fachleute sind der Meinung, dass Belintasch nicht nur ein thrakischer Tempel war, sondern auch ein astronomisches Observatorium für die Bestimmung des rituellen und wirtschaftlichen Kalenders der thrakischen Bevölkerung in der Region.

Am Fuße des Gesteinsmassivs wurde eine silberne Ritenplatte mit einem einmaligen Abbild der altertümlichen thrakischen Gottheit Sabasij, dem Gott der erwachenden und der sterbenden Natur, der in der thrakischen Mythologie mit der Sonne in Verbindung steht, freigelegt. Der Tempel bezieht sich auf den Zeitabschnitt von dem Jahr 1500 v. Chr. bis zum Jahre 350, als die Umgebung von den thrakischen Stämmen Satri und Bessi besiedelt war. u Krastova Gora – ca. 45 km südlich von Assenovgrad entfernt, in der Nähe von der Stadt Laki. Das ist ein dem Christentum heiliger Platz in Bulgarien. An dem Berg Krastov gab es ein Kloster, das von den Türken niedergebrannt wurde, die Mönche brachte man um. Der Platz wird für heilig gehalten und ihm werden heilende Kräfte zugesprochen. Wenn man dort in der Nacht auf Krastovden (14. September) bleibt, so wird man von allen Krankheiten geheilt.

1995 wurde im Krastova Gora der Tempel „Pokrov Bogoroditschen“ gebaut, von dem bis zum Wahlfahrtsort – dem Kreuz eine Allee mit 12 Kapellen führt, die den 12 Aposteln gewidmet sind. In der Umgebung gibt es insgesamt 14 Kapellen. Freitags wird der Gottesdienst unter freiem Himmel vor den geöffneten Toren des Tempels durchgeführt. Er beginnt um Mitternacht und dauert 3,30 Stunden.

– Assenovgrad ist der Hauptaugangspunkt für Wanderungen durch das Dobrostanski- Massiv der Westrhodopen.