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Batak

Die Stadt (4488 Einwohner, 1036 m über dem Meeresspiegel) liegt am Nordhang des Bataker –Gebirges, zu beiden Seiten des Flusses Stara Reka, in den West –Rhodopen. Sie ist 35 südlich von Pasardshik, 15 km südlich von Pestera, 34 km südöstlich von Velingrad und 51 km nördlich von Dospat entfernt. Der Name dieses kleinen Städtchens ist jedem Bulgaren heilig. Er ist ein Symbol des Märtyriums und der Selbstaufopferung im Namen der Freiheit, die nach fünf Jahrhunderten türkischem Joch erkämpft wurde.

Geschichte

Das Vorhandensein von uralten Festungen und Ortschaften beweist, dass die Region schon im Altertum besiedelt war. Als Ortschaft trifft man den Namen Batak in einer Reihe von Denkmälern und Dokumenten vom 16. Jh. Der Name wird 1592 auf einem eingemauerten Stein am Brunnen des Klosters von Kritschim genannt. Laut einigen Forschern kommt der Name von dem nahen Bataker – Sumpf (heute Talsperre „Batak“), und nach anderen ist das der veränderte altbulgarische Name Batjovo. Der Ort vergrößerte sich bedeutend, nachdem sich hier zahlreiche Bulgaren aus den Dörfern in Tschepinsko angesiedelt hatten, die vor der zwangsweisen Übernahme des mohammedanischen Glaubens geflüchtet waren.

Während des Pogroms der Kardjali wurde die Stadt mehrmals zerstört, sie wurde aber immer wieder aufgebaut. Der Pope Konstantin schrieb im Jahre 1819, dass Batak ein „Tischlerdorf“ mit vielen Sägewerken, Walkmühlen, Gießereien, mit einer entwickelten Landwirtschaft und Viehzucht, vorwiegend Schafzucht sei. Im 19. Jh. ist sie eine große und reiche Ortschaft mit über 9000 Einwohnern. 1813 wurde von den Einwohnern von Batak die Kirche „Sv. Nedelja“ errichtet, die 63 Jahre später in die tragische Geschichte Bataks und Bulgariens einging. Die Schule eröffnete man 1835, als erster Lehrer war Najden Ivanovitsch hier tätig.

Batak ist vor allem mit dem April-Aufstand verbunden. Am 21.April erklären die Einwohner den Aufstand. Nach der ersten Begeisterung und dem ersten Rausch, kommt die Niederlage, aber in Batak geschah das jedoch auf besonders erschütternde Weise. Fünftausend Menschen fanden dabei den Tod, dabei erlitten das tragischste Schicksal jene zweitausend Männer, Frauen und Kinder, die in der kleinen Kirche „Sv. Nedelja“ umgebracht wurden. Sie verwandelte sich in ihre letzte Festung, Hoffnung und… Grab. Dutzende sind die Fälle von beispielslosem Mut, Selbstaufopferung und Unbeugsamkeit, von denen die wenigen Überlebenden dieses Blutbades erzählen.

Die berühmtesten Vertreter der Menschheit gaben ihrer Erschütterung und ihrem Protest Ausdruck – Victor Hugo, William Gladstone, Macgahan, Dostoevski, Lev Tolstoi u.a. Sachari Stojanov schreibt:

„Auf die Knie, liebenswürdige Leser, Mützen vom Kopf! Vor uns liegt Batak in seinen Ruinen. Ich rufe alle auf, die Bulgaren sind, alle, die ihre Heimat ehrlich und aufrichtig lieben, mit uns gemeinsam diesen heiligen Ort zu betreten, diesen Opferplatz unserer Freiheit, wo Tausende Märtyrer ihr Blut gelassen haben, Hunderte kleine Kinder, unzählige unschuldige Mädchen und Jungen. Batak, ruhmreiches und unglückseliges Batak! Es gibt wohl kaum einen Bulgaren, dessen Herz sich nicht schmerzvoll zusammenzieht allein beim Nennen deines Namens? Ich empfinde Ehrfurcht vor deiner Größe, mit Ehrfurcht wirst du auch in die Geschichte eingehen.“

Der Volksdichter Ivan Vasov ruft aus: „Die Pyramide des Cheops wäre zu gering als Denkmal für Batak.“

Die am Leben Gebliebenen begrüßen am 20. Januar 1878 die Befreiung.

Sehenswürdigkeiten

Die historische steinerne Kirche „Sv. Nedelja“ (1813), die zum Museum und Beinhaus geworden ist. Auch heute erinnern der Hackklotz, die Gebeine der toten Helden, die Spuren des krummen Schwertes und die Kugelspuren an diese grausamen und erhabenen Tage. Das Historische Museum 38 beherbergt über 500 Ausstellungsstücke zur Geschichte der Stadt Batak, unter denen die Fahne und die kleine Kirschenkanone von dem Aprilaufstand sind. Erhalten geblieben sind die alten Häuser von der Epoche der Wiedergeburt, die unter Denkmalschutz gestellt worden sind.