In Bulgarien lebt eine Bevölkerung, die so vielfältig und interessant wie deren Lebensweisen, Trachten und Traditionen ist. Von etwa 7,7 Millionen Einwohnern, welche während der Zeit des Sozialismus im Land lebten, sind viele Menschen in den letzten Jahren aus Bulgarien weg gegangen. Bulgarien ist ein schönes und reiches Land, in dem nicht nur ein Zehntel der Bevölkerung Deutschlands leben müsste. Das Land könnte weitaus mehr Menschen ernähren. Für Besucher Bulgariens, welche sich nicht nur in den reizvollen Feriengebieten erholen, sondern sich intensiv für das Kennenlernen von Land und Leuten begeistern, wird schnell deutlich, wie schwer das Leben in dem Land ist und wie viele arme Menschen und Minderheiten dort beheimatet sind.

Die fast größte Bevölkerungsdichte zeigt sich in der Nähe der imposanten Hauptstadt Sofia, in verschiedenen Industrieregionen, den Ballungsgebieten und modernen Großstädten. In Plovdiv leben heute rund 340.600 Bulgaren, in Varna etwa 314.500 Menschen. Weitere Städte, die sich durch eine hohe Bevölkerungsdichte auszeichnen sind Burgas, Russe und Stara Zagora.

Nur wenige Bulgaren leben in den ländlichen und auf den ersten Blick recht kargen Regionen des Landes, die jedoch landschaftlich enorm reizvoll sind. Die Auswertung statistischer Erhebungen und Volkszählungen bringt ans Tageslicht, dass nur etwa 30 Prozent der gesamten Bevölkerung auf dem Land lebt. In diesem Zusammenhang hat sich herausgestellt, dass in Bulgarien zwar wieder mehr Kinder geboren werden und überleben als früher, dennoch ist die Sterblichkeitsrate höher als die Geburtenrate. Die Bulgaren werden nur etwa 70 bis 76 Jahre alt. Die Rate der Kindersterblichkeit liegt bei 1,7 Prozent. Eine mögliche Ursache dafür ist neben der Armut und den schlechten Lebensbedingungen die geringe medizinische und soziale Versorgung der Bürger. Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus der Tatsache, dass auf einen Arzt etwa 300 zu betreuende Patienten kommen. Das Bevölkerungswachstum des Landes stagniert derzeit.

Besonders auffällig sind gerade für Touristen die zahlreichen Zigeuner, überwiegend Sinti und Roma. Die Zugehörigen leben an der Armutsgrenze und haben kaum eine Chance auf eine menschenwürdige Existenz. Zigeuner sind bei den meisten Bevölkerungsschichten Bulgariens unbeliebt und werden seitens der Politik ebenfalls unterdrückt. Die stetige Armut basiert auf einer unzureichenden Schulbildung und der Minderbewertung durch die Bulgaren. Die meisten Zigeuner versuchen ihr Glück in der Stadt und fallen häufig durch das Betteln auf.

Die meisten berufstätigen Menschen Bulgariens arbeiten in unterschiedlichen Dienstleistungsbreichen. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Kultur und der Tourismus.