Entdecken Sie die Reiseziele Bulgariens

Entdecke Bulgarien

Brazigovo

Die Stadt (5074 Einwohner, 420m über dem Meeresspiegel) liegt amphitheatralisch am nördlichen Fuß des Batakgebirges in den Westlichen Rhodopen. Sie ist 27 km südlich von Pasardshik, 7 km östlich von Pestera und 23 km nordöstlich von Batak entfernt.
Die Stadt ist direkt mit den Freiheitskämpfen des bulgarischen Volkes verbunden.
Die Region verfügt über günstiges Klima, schöne Natur und Mineralquellen.

Geschichte

Die Region wurde schon von den alten Thraken besiedelt. Aus späteren Zeiten hat man hier eine Bronzenstatue der Göttin Athene Palada, Münzen von der Zeit des Philipp von Mazedonien und Justinian II. und einen römischen Weg gefunden. Brazigovo ist im 16. Jh. als Nachfolger der niedergebrannten und vernichteten mittelalterlichen bulgarischen Siedlung Prevren entstanden. Im 17. Jh. siedelten sich Bulgaren aus der Gegend Nevrokop an, um hier in den Erzminen (Malvazite) zu arbeiten und Ende des 18. Jh. kamen Übersiedler aus Kostur (Mazedonien) hinzu.
1831 wurde die Einklassenschule gegründet, 1848 die weltliche Schule, es folgte eine Mädchenschule. Unter der Leitung von Vassil Petleschkov wurde 1874 der Lesesaal „Trendafil“eröffnet, der sich zu einem bedeutenden Bildungszentrum in der Stadt entwickelte. Im Jahr darauf wurde der Frauenverein „Nadeshda“ gegründet. Im 18. und 19. Jh. ist Brazigovo ein bedeutendes Handwerkerzentrum. Berühmt ist die Brazigovoer Bauschule, die bemerkenswerte Architekturvorbilder nicht nur in der Umgebung, sondern auch in vielen Siedlungen auf der Balkanhalbinsel hinterlassen hat. Man vermutet, dass die traditionelle Meisterschaft der Einwohner von Brazigovo der Siedlung den Namen gegeben hat. Er kommt von Bratschjani, also „Menschen, die sich mit den eigenen Händen ernähren“. Der Name Barzigovo wird zum ersten Mal im Jahre 1874 erwähnt; später wird er in Brazigovo geändert.

Die Einwohner der Stadt nehmen aktiv an dem Aprilaufstand teil. Hier beginnt er am 21. April 1876 voller Enthusiasmus und Hoffnung. Die militärische Organisation ist außerordentlich gut, aber die Kräfte erweisen sich als ungleich und nach 18 Tagen verzweifelten Kampfes mussten sie einen Waffenstillstand mit Hassan Pascha schließen. Die Türken bleiben nicht bei ihrem Wort und beginnen einen nie dagewesenen Terror in dem Städtchen. 141 Aufständische wurden hingerichtet, 252 nach Anatolien in die Verbannung geschickt. Auch der Anführer des Aufstandes, Vassil Petleschkov wurde gefasst, der selbstlos die ganze Verantwortung auf sich nimmt, um Brazigovo retten zu können. Auf dem Scheiterhaufen antwortet er: „Ich bin allein, andere gibt es nicht. Ich habe angeführt, ich habe befohlen- sucht nicht weiter!“ Halbtot wurde er nach Tatar Pasardshik geschleppt. Unterwegs nimmt er Gift ein und in der Gegend Margita wird er von den Türken mit den Bajonetten getötet. Brazigovo wurde Anfang Januar 1878 befreit.

Sehenswürdigkeiten

Das Historische Museum und die Ethnographische Exposition (eine Abteilung zum Museum). Das Geburtshaus „Vassil Petleschkov“. Der Gedenkpark „Vassil Petleschkov“ (im alten Stadtzentrum). Im April 1876 hatten die Aufständischen hier ihre Position, der Anführer Vassil Petleschkov hat den Tod gefunden. Im Park steht ein kleines Denkmal des Märtyrers, in dessen Grundmauern seine sterblichen Überreste die letzte Ruhe gefunden haben. Das Architekturreservat (auf dem Platz) mit erhalten gebliebenen Häusern aus der Wiedergeburtszeit und der Brunnen „Sindjirli Bunar“ (1813). Die Gedenktafel erinnert daran, dass auf diesem Platz Petleschkov den Aufstand verkündigt und dass Ana Gisdova den Aufständischen die von ihr angefertigte Fahne überreicht hat.