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Die Stadt (an die 10 000 Einwohner, 135 m NN) liegt in der Talausdehnung vom Fluss Panega (Slatna Panega), am Ausgang der Kalkfelsenschlucht Kotlen, wo der Mittlere Vorbalkan in die Donauebene übergeht. Lukovit liegt 84 km westlich von Lovetsch, 24 km nördlich von Jablaniza, 12 km südöstlich von Tscherven Brjag und 50 km südwestlich von Pleven.
Geschichte
Archäologische Funde bezeugen, dass die Gegend schon von den Thraken besiedelt wurde. Dafür spricht eine Vielzahl an entdeckten Ringen, Ohrringen, Fibeln und Keramik. 1954 wurde der reichlich verzierte Silberschatz von Lukovit ausgegraben (4. Jh. v.u.Z.) In der Gegend wurden römische, byzantinische sowie unter Zar Ivan Alexander (14. Jh.) geprägte Münzen entdeckt.
Mit dem Namen Gorni Lukovit wurde die Ortschaft 1479 zum ersten Mal urkundlich belegt. Ende des 17. Jhs wurde sie von den bei Wien und Belgrad niedergeschlagenen türkischen Truppen auf deren Rückzug verwüstet und teilweise zum Islam bekehrt. Ab dem 18. Jh. galt Gorni Lukovit als das größte Dorf im Vorbalkan, das für seine 14 Mühlen am Fluss Panega berühmt wurde. Die Bevölkerung beschäftigte sich mit Kupferschmiede-, Eisenschmiede-, Steinhauer-, Schuster- und Färbehandwerk. Vor der Befreiung widmeten sich die Christen vorwiegend der Viehzucht und die Mohammedaner der Pflanzenzucht.
Das naheliegende Karlukovski Kloster wahrte das nationale Bewusstsein und festigte den freiheitsliebenden Geist der Bulgaren. Hier fand der bedeutende Aufklärer Sofroni Vratschanski Unterkunft. In der Gegend waren die Freischaren der Volkbeschützer Angel und Valtschan Voivode tätig, der Apostel Vassil Levski gründete in Gorni Lukovit ein Revolutionskomitee. Die erste Schule eröffnete 1848. Nach der Befreiung verschmolzen einige Werkstätten zu Fabriken und es wurden Teppiche, Pralinen und Butter hergestellt. Die Eröffnung der Eisenbahnlinie Tscherven brjag-Slatna Panega förderte zusehends die Entwicklung der Ortschaft. 1898 erhielt die Ortschaft ihren heutigen Namen und wurde zur Stadt erklärt.
Sehenswürdigkeiten
Die Museumssammlung in der Lesestube Sasnanie (1895 gegründet). Die Georgskirche (1885) Haus-Museum Sergej Rumjanzev.
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung:
– Die wunderschöne Kotlen-Schlucht am Panega-Fluss liegt unweit der Stadt. Hier sind die Felsengebilde Die Nase, Der Radezky-Dampfer, Der Henkeltopf, die Felsenschacht Vartopa (der Strudel) u.a. zu bewundern.
– Der thrakische Silberschatz von Lukovit (4. Jh. v. u. Z.) wurde 1953 in der Nähe von Lukovit ausgegraben.
Der thrakische Silberschatz von Lukovit besteht aus 3 Kännchen, 9 Gefäße, silberne Kandare und einer Vielfalt an silbernem Zaumzeugschmuck mit kunstvollen Darstellungen von Reitern und Tieren.
– Das Dorf Karlukovo liegt am Fluss Iskar, und zwar 12 km südwestlich von Lukovit, inmitten einer der schönsten Landschaften, nämlich
– des Karlukovski Karstgebietes.
Die Pracht der mit Wirbeln, Schluchten, Höhlen und Mulden übersäten Gegend ist unübertroffen. Ausgesprochen sehenswert sind die Höhlen Temnata dupka, Prochodna, Svirtschoviza, Bankoviza und Hajduschkata peschtera, die 1963 zu Natursehenswürdigkeiten erklärt wurden. In der Nähe dehnt sich die 30 km lange Karlukovski Schlucht, die eigentlich eine Fortsetzung der Iskarschlucht darstellt. Sie ist reich an Felsengebilden, wie z. B. Tschuklite. Zum Karstgebiet gelangt man über die Landstraße von Lukovit oder mit dem Personenzug über Karlukovo und dann zu Fuß.
– Das Karlukovski Kloster liegt in der Nähe des gleichnamigen Dorfes, ca. 8 km von Lukovit entfernt. Es wurde mehrmals von den Türken zerstört und immer wieder von den Bulgaren erneut aufgebaut. Erhalten blieb immerhin nur die Klosterkirche Uspenie Bogoroditschno (Mariä Himmelfahrt, 16. Jh.), die einst zu einem großen Klosterkomplex gehörte. Eine Zeitlang lebte hier der bedeutende Aufklärer und Geistlicher Sofroni Vratschanski. Überreste thrakischer und byzantinischer Tempel zeugen für die legendäre Heilkraft des Ortes. Der Zugang zur Kirche ist ziemlich eingeschränkt.
– Unweit von dem Kloster befinden sich die Felsenkirchen Sveta Marina (Halbhöhle) und Sveti Nikola (Gligora) mit teilweise erhaltenen Wandmalereien und Inschriften, die die beiden vermutlichen Gründerstifter (Ktetoren), die Äbte Danail und Dobroslav, erwähnen. Die Wandmalereien werden von den Fachleuten der Malerschule von Tarnovo (13.–14. Jh.) zugeordnet.
– Die Nationale Höhlenhütte Petar Tranteev (195 m NN) liegt ca 3 km von Karlukovo und ca 10 km vpon Lukovit entfernt, in der Gegend Kaleto.
Das ist ein solides fünfstöckiges Gebäude mit 60 Betten, Touristenküche und Speisesaal. Ein bequemer Ausgangspunkt für Höhlenrouten.