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Stadt (267 Einw., 380 m Ü.d.M.), liegt am südwestlichen Fuß vom Pirin-Gebirge, an den Melniker Erdpyramiden. 20 km südöstlich von Sandanski und 95 km von Blagoevgrad entfernt. Die kleinste bulgarische Stadt.
Geschichte
Melnik ist eine alte Stadt mit bewegter Vergangenheit. Ihr Ursprung ist von der Zeit der Thrakier, danach kamen Römer, Byzantiner, Bulgaren. Den Namen verbindet man mit den umstehenden Erdpyramiden – mel = Kreide. In den Grenzen des bulgarischen Staates ist der Ort seit dem 9. Jh. Als eine schwerzuglängliche Festung gegen Byzanz wurde Melnik zur Hauptstadt des unabhängigen Fürsten Alekseij Slav (Boljar der Gegend Melnik und Schwestersohn vom König Kalojan). Im Mittelalter war es ein wohlhabender und kultureller Mittelpunkt und unterhielt Beziehungen zu Venedig und Dubrovnik. In den Jahren der Wiedergeburt erlebte Melnik einen raschen Aufschwung. Weinanbau und –Produktion kamen zur Blüte, Karawanen mit dem berühmten Melniker Wein zogen über die bekannte „Weinstraße“ durch Pirin nach Bansko. Der Geschmack vom Melniker Zaubertrank kannte man bis nach Wien, Venedig und Genua. Die Bürger von Melnik erfreuten sich des Reichtums und Wohlstandes. Sie begannen große, reich ausgestattete und schöne Häuser zu bauen und Mittel für die Ausbildung ihrer Kinder zu sichern. Die Menschen der Gegend waren aufgeweckt und völkisch bewusst, aufgeschlossen für die Ideen der bulgarischen Aufklärung, kirchliche Unabhängigkeit und nationale Befreiung. Dort wurde der namhafte Wiedergeburtsstreiter und Patriot Emanuil Wasskidowitsch geboren, dort wirkten die Wiedergeburtsstreiter Neofit Rilski und Christaki Pawlowitsch, bekannt ist auch die aktive revolutionäre Tätigkeit von Jane Sandanski.
Nach dem Befreiungskrieg (1877–1878) blieb Melnik in den Grenzen des Osmanischen Imperiums. Die Bevölkerung beteiligte sich stark an dem Kressnensko-Razloshko-Aufstand. Befreit wurde die Stadt 1912.