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Mesdra

Die Stadt (13 502 Einwohner, 230 m ü.M.) liegt terrassenartig am linken Ufer des Iskar, wo der Fluss aus der Iskar-Schlucht hervortritt. Der größte Eisenbahnknotenpunkt in Nordwestbulgarien befindet sich 14 km südöstlich von Vraza, 52 km von Montana, 40 km nordwestlich von Botewgrad und ca. 100 nordöstlich von Sofia.

Geschichte

Mesdra blickt auf Jahrtausende alte Geschichte zurück. In der Region wurden Lebenszeichen aus der Kupfersteinzeit und aus der Thrakerzeit freigelegt. Unter römischer Herrschaft entstand eine große befestigte Siedlung auf den Felsen über dem Iskar (in der Gegend Kaleto ), die die Wege nach Vraza, Sofia u.a. sicherte. Mit dem Zusammenbruch des römischen Reiches ging auch die Siedlung allmählich unter. Im Mittelalter entstand hier eine bulgarische Festung namens Torbariza, die 1393 von den osmanischen Eroberer niedergebrannt wurde. Lange Zeit blieb der Ort unbesiedelt, weswegen er auch noch Mesra (öder, menschenleerer Ort) genannt wurde. In einer Urkunde aus dem 15. Jh. wurde er unter dem Namen Mesra Torbariza erwähnt.
Mit der Zeit wurde der Ort besiedelt, eine schwache Belebung sei in der Wiedergeburtszeit zu erkennen, aber zwei Jahre nach der Befreiung zählte er kaum noch 20 Häuser mit 86 Bewohnern. Mesdra begann sich 1897 erst nach der Verlegung der Eisenbahnlinie Sofia-Varna stark zu entwickeln, wobei die Stadt zum bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkt für Nordwestbulgarien wurde. Mesdra gewann enorm an Bedeutung mit der Verlegung der Eisenbahnlinie Mesdra-Vraza-Boitschinovzi-Brussarzi-Lom im Jahre 1913 und der Verlängerungstrecke von Brussarzi nach Vidin im Jahre 1923. Seit 1950 ist Mesdra eine Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Die Ruinen der Kaleto-Festung liegen südlich von Bahnhof, in der Nähe der neuen Stahlbetonbrücke. Bei den Ausgrabungen wurde festgestellt, dass das Fundament der 5–6 m starken Mauern aus der römischen Zeit stammt, im oberen Teil sind jedoch typische Merkmale der mittelalterlichen bulgarischen Baukunst zu erkennen.
Die Kunstgalerie der Stadt zeichnet sich mit der reichen Sammlung von Werken der darstellenden Kunst aus, darunter wirken die originellen Skulpturen von Prof. Ivan Funev besonders stark.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung:

– Das Tscherepischki Kloster Uspenie Bogoroditschno (Mariä Himmelfahrt) befindet sich ca 2 km südwestlich vom Dorf Ljutibrod (13 km südwestlich von Mesdra). Es liegt auf dem rechten Ufer des Iskar nahe des hohen Felsens Kulin kamak.
In der Nähe befand sich früher die mittelalterliche Stadt Koritengrad, mit einer soliden Festung und einem riesigen eisernen Tor, die den Weg nach Serdika bewachte. Der Legende nach soll hier Zar Ivan Schischman den osmanischen Eindringlingen erbitterten Widerstand geleistet haben. Nach jener Schlacht gaben die zahlreichen herumliegenden Schädel (tscherep) und Gebeine der örtlichen heiligen Stätte ihren Beinamen. Einem Klostertypikon, welches um das Jahr 1396 zusammengestellt wurde und heute im Nationalen Kirchlich-Historisch-Archäologischen Museum aufbewahrt wird, ist zuentnehmen, dass die Stätte während dieser Schlacht zerstört, aber bald wieder aufgebaut wurde.
Die mehrmals umgebaute und renovierte einschiffige Klosterkirche bewahrte ihr mittelalterliches Aussehen (1612). Die Ikonostase (besonders die Altartüre) und der Bischofsthron sind echte Kunstwerke der Holzschnitzerei. Den erhaltenengebliebenen Urkunden nach war das Kloster einer der bedeutendsten Mittelpunkte des geistigen Lebens unter türkischer Herrschaft.
– Das Strupezki Koster Prophet Elijah liegt auf dem Balkanhügel zwischen Mesdra und Roman, südlich vom Iskar.

Das Klosterkirchlein wurde vermutlich im 16.–17. Jh. gebaut und ausgemalt. Die Wandmalerei eines unbekannten Meisters gilt als eine der wertvollsten in der bulgarischen Volkskunst in Nordwestbulgarien aus dem 16.–17. Jh. Sie reizt mit Natürlichkeit, Schlichtheit und tiefer Ausdruckskraft, die in den Szenen Das Heilige Abendmahl und Die Erhängung des Judas“ besonders deutlich zum Ausdruck kommen. Die heutigen dreistöckigen Klosterdormitorien mit großen hölzernen Veranden wurden 1857 von Meister Vitju aus dem Dorf Brussen gebaut und sind bemerkenswerte Muster der bulgarischen Architektur aus der Wiedergeburtszeit.
Das Kloster bot Vassil Levski, Nikola Obretenov, Mito Ankov u.a. Freiheitskämpfern Unterkunft. Früher fand hier am Tag des heiligen Propheten Elijah ein großer Viehmarkt statt, daher wurde das Kloster auch Marktkloster genannt. Das Kloster ist über die Landstraße zu erreichen, aber man kann auch vom Bahnhof von Strupez (1 km) hierhin laufen.
– Mesdra ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge und Touristenrouten in die Iskar-Schlucht