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Die Stadt (5565 Einwohner, 225 m über dem Meeresspiegel) erstreckt sich malerisch an den nördlichen Hängen der Westrhodopen. Sie liegt 24 km südwestlich von Plovdiv, 12 km südlich von Stambolijski und 7 km östlich von Kritschim. Der Name der Stadt ist ein Inbegriff des Aprilaufstandes von 1876.
Geschichte
In der Umgebung von Peruschtiza hat man Reste aus der Thraker – und Römerzeit entdeckt. Es wird vermutet, dass die Stadt Nachfolger der mittelalterlichen Ortschaft Dragovez ist. Es gibt verschiedene Deutungen für den Namen der Stadt. Wahrscheinlich ist anzunehmen, dass er von dem Namen der mittelalterlichen bulgarischen Festung Peristiza, deren Überreste auf den steilen Felsen südlich der Stadt liegen, kommt. Das Festungssystem umfasste zwei Festungen- die untere Festung (Gradischteto) und die obere Festung (Momino Kale). Nach der Zerstörung der Festung errichtete die Bevölkerung die Ortschaften Peruschtiza und Pastruscha, die im Jahre 1959 vereinigt wurden. In der Zeit der Wiedergeburt war Peruschtiza ein reges Literatur – und Bildungszentrum und Zentrum der revolutionären Tätigkeit, die mit den Befreiungskämpfen des bulgarischen Volkes verbunden war. Im Jahre 1848 wurde die Kirche „Sv. Archangel“ errichtet und unweit davon die berühmte Danov-Schule, eine der ersten Schulen mit gemischten Klassen. Der bekannte bulgarische Aufklärer Christo Danov war der erste, der dort als Lehrer tätig war. 1869 gründete Vassil Levski hier ein Revolutionskomitee unter der Leitung von Peter Bonev. In Peruschtiza haben auch die Apostel Panajot Volov und Georgi Benkovski gelebt.
Peruschtiza ist unmittelbar mit dem Aprilaufstand verbunden, als die Türken 350 Häuser anzündeten und Dutzende von Kindern, Frauen und alten Menschen umgebracht haben. Ganze fünf Tage kämpften die Einwohner der Stadt tapfer gegen die Übermacht des Feindes und ergaben sich erst, als die Kanonenkugeln das Dach der „Sv. Archangel“- Kirche zerstört und die dort sich versammelten Menschen getötetet hatten. Bei der Verteidigung von Peruschtiza kamen 347 Menschen ums Leben, darunter auch Peter Bonev – enger Mitstreiter von Rakovski und Levski und Anführer des Aufstandes in der Stadt. Heute noch erinnert man sich an den Heldentum und an die Selbstopferung von Kotscho Tschestemenski, der seine Frau, seine Kinder und schließlich sich selbst tötete, damit sie nicht in die Hände der rasend gewordenen türkischen Räuber fallen, die in die ungeschützte Kirche drängten. Diesem heldenhaften Beispiel folgten viele. Unter den Umgekommenen sind auch die anderen Anführer des Aufstandes – Spas Ginev, Vater Tilev, Dr. Vassil Sokolski. Die sterblichen Überreste dieser Märtyrer wurden in der Kirche beigesetzt. Von der tragischen Größe von Peruschtiza erschüttert, wird der Volksdichter folgendes schreiben: „Bleiches Peruschtiza, ein Nest der Helden, Ruhm! Ewiger Ruhm für deine Söhne, für deine Asche und für dein Grab, in das die aufständischen Sklaven gefallen sind!“
Die Einwohner von Peruschtiza gehören zu den ersten, die 1885 für die Vereinigung des Fürstentums Bulgarien mit Ostrumelien eintraten.
Sehenswürdigkeiten
Das Historische Museum 42 mit Exponaten aus verschiedenen Epochen. Es wird eine Sammlung von Waffen und persönlichen Dingen der Teilnehmer an dem Aprilaufstand ausgestellt. Die historische Museumskirche „Sv. Archangel Michail“. Die Danov-Schule, die eine Schule von der Wiedergeburtszeit darstellt. Das Denkmal von Peter Bonev, dem Anführer des Aufstandes in Peruschtiza.
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
_ Das große Denkmal zu Ehren der gefallenen Einwohner von Peruschtiza während des Aprilaufstandes steht auf dem Hügel Vlasseviza, südlich der Stadt. Es wurde im Jahre 1976 anlässlich des 100. Jahrestag des Aufstandes errichtet.
– Die Rote Kirche – ein einmaliges Architekturdenkmal, das ca. 1,5 km vom Wohnviertel Pastuscha steht.
Von der Kirche, aus dem 6. Jh., sind bis heute nur einzelne Mauern erhalten geblieben. Sie zählt zu den repräsentativsten Architekturdenkmälern der frühchristlichen Kirchen. Sie wird wegen ihrer Farbe Die Rote Kirche genannt, denn diese Farbe entsteht von der Verbindung zwischen Ziegeln und rotem Mörtel. Sie war reichlich beschmückt, und der Fußboden war mit Mosaik bedeckt. Bis zu einer bestimmten Höhe waren die Wände mit Kacheln verkleidet und darüber gab es Wandmalereien. Die Kirche ist ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung.
– Peruschtiza ist Ausgangspunkt für Wanderungen im Varchowrach – Gebirgskamm (Teilgebiet Tschernatiza in den Westrhodopen), wo man nach verschiedenen Richtungen im Gebirge weiterlaufen kann.