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Piringebirge

ist ein Teil vom Rila-Rhodopen-Massiv und nimmt seinen südwestlichen Abschnitt ein. Pirin liegt in der Mitte von mehreren Bergen. Es erhebt sich zwischen den Flüssen Messta und Struma.
Etwa 40 Gipfel haben eine Höhe von über 2500 m, und zwei – über 2900 Meter. Der höchste Gipfel ist Vichren (2914 m). Die Vegetation zeichnet sich durch eine reiche Vielfalt aus. Dort sind über 2000 Pflanzen der höheren Art, wobei mehr als 110 selten und vom Absterben bedroht sind. Im Hochgebirgsgürtel gedeihen über 15 Endimitenarten und Vertreter tertiärer und glazialer Relikten – Weißpinie, Latschenkiefer und andere. Der Wald ist vertreten von Eiche, Buche, Tanne, Fichte, Weiß- und Schwarzkiefer und Knieholz (vowiegend in der Hochgebirgszone über 2000 m). Auf der höchsten alpinen Zone gedeihen Graspflanzen. Unter der Tierwelt Pirins trifft man Gämsen und Wildkatzen, rare Vögel (den fast ausgestorbenen Auerhahn), Hirsche, Rehe, Wildschweine, Steinmarder, Eichhörnchen und andere.
Nach morphologischen, hydrographischen und anderen Kennzeichen unterteilt man Pirin in drei Abschnitte: l Nord-, l Mittel- l Südpirin.

Nordpirin

nimmt 74% von der Gebirgsfläche ein und hat einen betont alpinen Charakter. Das ist der längste (etwa 42 km) und der höchste Pirinabschnitt – dort erhebt sich der höchste Gipfel Vichren (2914 m), der dritthöchste auf der Balkanhalbinsel. In diesem Abschnitt gibt es außerordentlich schöne Seenzirkusse, 36 an der Zahl (7 davon, die nördlichsten, sind trocken, haben aber ihre Schneekuppe). Der größte Seenzirkus ist Popovski mit dem größten See im Gebirge –Popovo Ezero (Papaz Gjol), der eine Fläche von 0,124 ha einnimmt und eine Tiefe von etwa 30 m hat. Hoch darüber bei dem Aufgang zum Gipfel Poleshan ist der auf der Balkanhalbinsel höchste See – Gorno Poleshansko, der 2710 m ü.d.M. liegt. Im Nordpirin sind noch die schönen Seen Kremenski, Samodivski, Vassilaschki, Tipizki, Valjavischki, Prevalski, Bandereschki, Gazajyski u. a., in deren kristallklarem Wasser sich die gleichnamigen Zirkusse widerspiegeln. Dort befindet sich auch der als schönster bezeichnete Gebirgsgipfel in Pirin – Sinaniza (2516 m), an dessen Fuß der gleichnamige See glitzert. Auf dem Hauptkarstkamm ist der einmalige schmale Karstsaum Kontscheto. In dem Karstgebiet von Nordpirin sind über 32 Höhlen erforscht, von denen eine 103 m tief ist. Nordpirin ist der meistbesuchte Gebirgsabschnitt. Den Touristen und Skifahrern stehen eine Gondel- und einige Sesselseilbahnen und Schlepplifte zur Verfügung. Am Fuße des Gipfels Todorin Vrach sind die besten Skipisten in Pirin angelegt, und im Schiligarnika-Gebiet funktioniert das größte Skizentrum.
In diesem Gebirgsabschnitt sind viele Hütten gebaut.

Ausgangspunkte für Tourismus

u Stadt Bansko hat reguläre Busverbindung mit Sofia (160 km), Dupniza und Blagoevgrad. Es gibt auch Bahnverbindung auf der Strecke Septemvri–Velingrad–Dobrinischte. In der Stadt gibt es eine Anzahl von Hotels, Restaurants, Vergnügungseinrichtungen und einen Stützpunkt des Bergrettungsdienstes.
Von Bansko beginnen markierte Touristenmarschrouten: Hütten „Banderiza“ – 3,30 St. oder 14 km auf der Straße; „Vichren“ – 4 St. oder 17 km auf der Straße; „Damjaniza“ – 4 St; Gipfel Vichren – 6–7 Stunden.
u Stadt Dobrinischte liegt 165 km von Sofia entfernt. Es gibt reguläre Busverbindung mit der Hauptstadt auf der Strecke Sofia–Blagoevgrad–
Razlog–Bansko–Goze Deltschev. Die Stadt ist die letzte Bahnstation auf der Strecke Septemvri–Velingrad–
Dobrinischte. Es verfügt über viele Hotels, Privatquartiere, Restaurants, Vergnügungseinrichtungen, ein Mineralbad und eine Mineralbadeanstalt im Freien.
Die Stadt ist Ausgangspunkt zu den Hütten „Goze Deltschev“ – 2,30 St. oder 12 km auf der Straße und „Bezbog“ – 4,30 St. oder mit der Gondelseilbahn, die bei der Hütte „Goze Deltschev“ aufgebaut ist, und dem Touristenstützpunkt „Motscharata“ – 3,30 Stunden.
u Gebirgssattel Predela. Von Predela bis zur Hütte „Javorov“ schafft man es in etwa 6 Stunden.
u Stadt Razlog ist die größte Stadt im Razlog-Talkessel. Dort halten alle Busse auf der Strecke Sofia–Dupniza–
Blagoevgrad–Bansko–Goze Deltschev.
Die Stadt ist Ausgangspunkt zur Hütte „Javorov“ – 3,30 St. oder 17 km über die Straße.
u Stadt Kressna liegt an beiden Ufern von dem Fluss Sruma.
Durch die Stadt führt die internationale Fernverkehrsstraße und Eisenbahnlinie Sofia-Thessaloniki-Athen.
Kressna ist Ausgangspunkt zur Hütte „Sinaniza“ – 8,30 St., von wo aus verschiedene Marschrouten zum Gipfel Vichren, Gipfel Sinaniza, zur Hütte „Javorov, Hütte „Kameniza“ und anderen unternommen werden können.
u Stadt Sandansky hat reguläre Busverbindung mit Sofia, Blagoevgrad und Petritsch. Sie hat einen Bahnhof auf der internationalen Strecke Sofia-Athen.
Von Sandanski ist der kürzeste Weg zum Ferienort „Popina Laka“ – 18 km über die Straße. Dort sind der Wasserfall Popinolaschki Vodopad und die Hütte „Jane Sandansky“
(50 Pl), und in der Umgebung des Touristenferienortes gibt es Hotels, Restaurants und Mechani (volkstümliche Gaststätten), die appetitliche Spezialitäten aus der bulgarischen Nationalküche bieten.
2,5 km nach der Gegend „Popina Laka“ befindet sich die Touristensiedlung „Turitschka Tscherkva“. Von der Hütte „Jane Sandansky“ bis zur Hütte „Kameniza“ ( 100 Pl. und gutes Restaurant) läuft man 2,30 Stunden.

Mittelpirin

nimmt 6,7% vom Territorium Pirins ein. Dort verliert das Gebirge seinen alpinen Charakter, nicht aber seinen Reiz. Der niedrigere Teil ist meistens aus Marmorgestein beschaffen.
Der höchste Gipfel ist Orelek (2099 m). Darunter ist auch das gleichnamige Reservat gelegen. Der Name des Gipfels kommt nicht von ungefähr – vom Westen aus gesehen, sieht er wie ein Bergadler aus, der seine Flügel im Sturzflug ausgebreitet hat. Die Hänge dieses Gebirgsteils sind mit schönen Wäldern bewachsen. Unbewaldet sind nur die höchsten Stellen und das Karstplateau Dobro Pole. Im niedrigsten Teil gibt es einige Karstschluchten. In der Gegend Karstovo Dobro Pole wächst der bekannte Piriner Tee. Im Mittelpirin gibt es keine Seen und Zirkusse.
In diesem Gebirgsabschnitt befinden sich die Hütten „Popovi Livadi“ und „Malina“.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Dorf Pirin liegt 32 km südwestlich von Goze Deltschev und hat günstige Staßenverbindung mit der Stadt.
Das Dorf ist günstiger und zugänglicher Ausgangspunkt zu den Hütten „Popovi Livadi“ (70 Pl) und „Malina“ (40 Pl) – 23 km, 4,30 St.
zu Fuß, „Pirin“ – 18 km, 3,30 St.
zu Fuß und zu den Waldfluren von Mittelpirin.

Südpirin

nimmt 19,3% von der Gebirgsfläche ein. Das Gebirge ist hauptsächlich aus Granitgestein, der im Zentralteil konzentriert ist, und in der Peripherie aus Marmorgestein beschaffen. Die südlichen Hänge sind niedrig, fast unbewaldet und reich an tiefen Gräben. Die nördlichen höheren Teile sind mit Mischwäldern bewachsen. Die höchsten Gipfel sind Sveschtnik (1975 m) und Mutorog (1970 m). Im Südpirin gibt es keine Seen. Touristenhütten gibt es keine, aber einen Jagdunterstand unterhalb vom Gipfel Sveti Petar.
Ausgangspunkte für Tourismus: u Stadt Goze Deltschev hat
reguläre Busverbindungen mit Sofia, Blagoevgrad und Bansko sowie mit den Städten im Rhodopengebirge Dosspat und Devin.
Die Stadt ist günstiger Ausgangspunkt: für Ausflüge in Mittel- und Südpirin; zu der Hütte „Popovi Liavadi“ – 17 km über die Straße, 4,30 St. zu Fuß; zu den Gipfeln Orelek – 6,30 St. und Sveschtnik – 7 Stunden.
u Stadt Melnik liegt bei den malerischen Pyramiden Melnischki Piramidi, die sich in den Flusstälern Melnischka und Roshenska herausgebildet haben.
Die Stadt ist günstiger Ausgangspunkt: zu den Dörfern Karlanovo, mit den berühmten Karlanovski Piramidi – 3 km und Roshen – 6 km; zum Kloster Roshenski Manastir „Roshdestvo Bogoroditschno“ – 1,5 km vom Dorf Roshen oder über den kürzeren Pfad von Melnik – 1,15 Stunden.